Bauwerke zwischen Transparenz und Sicherheit
Moderne Architektur steht für Transparenz, Offenheit und Leichtigkeit. Welches Material könnte diese Kriterien besser erfüllen als Glas? Ob Fassaden, Atrien oder Trennwände: Glas öffnet Räume, füllt sie mit Licht und schafft nahtlose Übergänge zwischen Innen- und Außenbereichen. Durch das Spiel mit Licht sowie Spiegelungen und Reflexionen der Natur fügen sich Gebäude aus Glas perfekt in ihre Umgebung ein und sehen gleichzeitig hochmodern aus. Doch gleich welches Baumaterial, neben der Optik muss auch die Sicherheit eine tragende Rolle spielen, besonders im Ernstfall, beispielsweise bei einem Feuer im Gebäude.
Hinter dem was auf den ersten Blick meist nur schön und elegant aussieht, steckt oft ein hochleistungsfähiges Produkt: Brandschutzglas. Brandschutzglas reagiert innerhalb von Sekunden auf ansteigende Temperaturen und schützt Menschen sowie Räume vor Flammen, Rauch und gefährlicher Wärmestrahlung, ohne die Optik des Gebäudes zu beeinträchtigen. Je nach Aufbau schäumen dabei die integrierten Brandschutz-Interlayers auf, werden undurchsichtig und bilden eine isolierende Barriere. So bleibt das Glas trotz äußerster Hitzeeinwirkung stabil, schließt den Brandraum sicher ab und verhindert, dass lebensgefährliche Hitze auf die geschützte Seite übertritt. Brandschutzglas allein reicht jedoch nicht aus, um Feuer, Rauch und Hitze davon abzuhalten, ihren Weg zu finden. Aus diesem Grund haben wir von KuhnOdice den optimalen Mix aus Brandschutzglas und Brandschutzverglasungszubehör im Produktportfolio.
Brandschutzglas blockiert Rauch und Hitze bis zu 180 Minuten lang. Dadurch werden Brände eingedämmt und Fluchtwege geschützt.
Jedes Teil im Zusammenspiel macht das System sicherer
Für sich allein verfügt Brandschutzglas bereits über spezielle Eigenschaften, die es im Brandfall standhaft machen. Sein volles Schutzpotenzial entfaltet es jedoch erst im Zusammenspiel mit einem geprüften Verglasungssystem.
Sicherheit im Verbund
Die Brandschutzverglasung ist nur so gut wie die Komponenten, die hier zusammenspielen u. a. das Brandschutzglas. Aber auch der Rahmen, intumeszierende Dichtungen und Vorlegebänder, sowie feuerwiderstandsfähige Silikone gehören bei dem System zu den unverzichtbaren Komponenten.
Im Ernstfall übernimmt jede dieser Komponenten eine klar definierte Aufgabe: Das Glas hält Hitze und Flammen stand, während die Brandschutzdichtungen und Vorlegebänder dafür sorgen, dass sich Fugen und Übergänge im Brandfall schließen. So wird das Eindringen von Rauch und Feuer verhindert. Der Rahmen gibt der Konstruktion Stabilität und hält sie auch bei hohen Temperaturen sicher in Position.
Erst wenn all diese Elemente präzise aufeinander abgestimmt sind und als geprüfte Einheit funktionieren, ist gewährleistet, dass die geforderte Feuerwiderstandsdauer eingehalten wird – und somit Menschen, Gebäude und Werte zuverlässig geschützt sind.
Das Brandschutzverglasungssystem besteht aus Brandschutzglas, Rahmen, Befestigungen und Dichtungen. Diese Komponenten wirken zusammen, um die Sicherheit bei Hitze und Feuer zu gewährleisten.
KuhnOdice bietet hochwertige Produkte zur Erstellung eines zuverlässigen Verglasungssystems
Brandschutzglas und seine Wirkungsweise
Brandschutzglas besteht aus mehreren Glasschichten, häufig aus Einscheibensicherheitsglas oder sogenanntem Floatglas mit einer sich ausdehnenden Brandschutzzwischenschicht. Je nach Ausführung kann es Rauch, Hitze und Flammen für 30, 60, 90 oder sogar 180 Minuten standhalten – klassifiziert in den europäischen Standards E, EW und EI. Meistens reagiert das Glas mit aufschäumenden Zwischenschichten, die zusätzlich einen kühlenden Effekt haben und das Glas milchig erscheinen lassen.
Wie das Ganze im Brandfall abläuft, ist in der Grafik zu sehen.
Brandschutzanforderungen in Schienenfahrzeugen: KuhnOdice Produkte erfüllen hohen Standard
Die europäische Norm EN 13501-2 teilt Brandschutzglas in die drei Hauptklassen E, EW und EI ein. Diese geben an, wie lange und in welchem Umfang das Glas im Brandfall Schutz bietet.
E – Raumabschluss
Das Glas hält Flammen und Rauch für die angegebene Zeit (z. B. E30 = 30 Minuten) zuverlässig zurück, ohne jedoch die Wärmestrahlung zu begrenzen.
EW – Raumabschluss + reduzierte Wärmestrahlung
Das Glas hält Flammen und Rauch für die angegebene Zeit zurück und reduziert die Wärmestrahlung.
Neben dem Raumabschluss wird die Wärmestrahlung auf der feuerabgewandten Seite reduziert. Dadurch wird die Hitzeentwicklung in angrenzenden Bereichen verringert.
EI – Raumabschluss + Isolation
Zusätzlich zum Raumabschluss wird die Wärmeisolation gewährleistet.
Bietet den höchsten Schutz: Zusätzlich zu Flammen- und Rauchdichtigkeit bleibt die Temperatur auf der dem Feuer abgewandten Seite fast unverändert.
Welche Klassifizierung zum Einsatz kommt, hängt von den baulichen Anforderungen, der Nutzung des Gebäudes und den gesetzlichen Vorgaben ab. Entscheidend ist, dass Glas und System gemeinsam geprüft werden, um die geforderte Schutzwirkung zu gewährleisten. Gern beraten wir Sie!
Um die Anforderungen der verschiedenen Klassifizierungen nicht nur zu erfüllen, sondern deren Erfüllung zuverlässig nachzuweisen, verfügen wir über eigene Testzentren. Dort schaffen wir die nötigen Voraussetzungen, um Brandschutzglas und komplette Glassysteme bereits in der Entwicklungsphase realitätsnah zu prüfen. So stellen wir sicher, dass jedes System im Ernstfall hält, was es verspricht.
Nassverglasung vs. Trockenverglasung – der richtige Rahmen entscheidet
Neben den bestmöglich aufeinander abgestimmten Komponenten spielt auch die Art der Verglasung eine wichtige Rolle für den Brandschutz.
Bei der Nassverglasung werden Glas und Rahmen mit feuerwiderstandsfähigen Silikonen oder Mörtel dauerhaft verbunden. Diese Methode sorgt für eine besonders feste und dichte Verbindung, die im Brandfall zuverlässig hält. Sie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn hohe Dichtigkeit gefordert ist, beispielsweise bei Holzrahmen. Elastische Dichtstoffe gleichen Unebenheiten aus und gewährleisten eine absolute Dichtigkeit, weshalb die Nassverglasung gerade bei Holzfenstern häufig Standard ist.
Die Trockenverglasung hingegen nutzt elastische, intumeszierende Dichtungsprofile und Vorlegebänder, die bei Hitzeeinwirkung aufquellen und Fugen abdichten. Sie wird vor allem bei Fenstern mit Kunststoff- oder Aluminiumrahmen eingesetzt, da hier langlebige, wartungsfreie Gummidichtungen verwendet werden können, die sich bei Bedarf leicht austauschen lassen.
Welche Verglasungsart zum Einsatz kommt, hängt von den baulichen Gegebenheiten, den ästhetischen Anforderungen und der geforderten Feuerwiderstandsklasse ab.
Mit unserem Partner Pyroguard bieten wir eine Auswahl geprüfter und zertifizierter Brandschutzglaslösungen an, die es Architekten, Planern und Montagebetrieben ermöglichen, ihre Vision von sicheren und schönen Wohn- und Arbeitsräumen zu verwirklichen.
Sicherheit bis ins Detail
Ob Fassade, Innenwand oder Atrium – moderner Glasbau verlangt nicht nur nach ästhetischer Perfektion, sondern auch nach durchdachtem Brandschutz. Entscheidend ist nicht allein das Glas, sondern das geprüfte Zusammenspiel aller Komponenten, von der Verglasungsart bis hin zu Dichtungen und Rahmen. Nur wenn alle Bauteile exakt aufeinander abgestimmt sind, entsteht eine Schutzlösung, die im Ernstfall Leben retten und Schäden minimieren kann – und dabei die transparente Leichtigkeit moderner Architektur bewahrt.
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